Summer School »Sainte Réalité« Senses, Science and Sessions
various locations in NRW
3 - 12 sep 2021
10 Tage gemeinsames Erleben und Erlernen mit Performances, Showings, künstlerischen & wissenschaftlichen Inputs, Erfahrungsräumen, Yoga- & Meditationsimpulsen, Exkursionen, Workshops und Late Night Sessions
Wie erfahren wir uns und die uns umgebende Welt mit allen Sinnen? Wie lernen wir und welche Formen des Wissens gibt es? Wie tauchen wir ein in Zwischenstufen des Bewusstseins und Unterbewusstseins? In welchem Verhältnis steht unser Geist zum Körper, unser Verstand zum Gefühl und unser Ich zur Umwelt? Wie finden wir gemeinsam kreative Ressourcen zur Gestaltung einer neuen, zukunftsfähigen Welt?
Zum zweiten Mal nach 2019 entwickelte der Choreograph und Künstler Ben J. Riepe mit der Kuratorin und Dramaturgin Janine Blöß eine Summer School, die über zehn Tage Professionals, Studierende und eine interessierte Öffentlichkeit mit künstlerischen und wissenschaftlichen Positionen aus u.a. Biologie, Neurowissenschaften, Schamanismus, Bildender und Darstellender Kunst, Musik, Ernährung, Yoga, Soziologie, Meditation, Animismus, Philosophie und Physik in unterschiedlichen Formaten und Formen des Erlebens zusammenbringt.
Eingerahmt in die laufende Produktion von Ben J. Riepes Film „Sainte Realité“ fand die Summer School »Sainte Réalité« Senses, Science and Sessions vom 3. – 12. September 2021 mit Schwerpunkt in Düsseldorf sowie an einem Tag in Wuppertal und an verschiedenen weiteren Orten in NRW statt und verbindet Wissen und Erfahren, Lernen und Verlernen, Bewusstes und Unbewusstes. Statt passivem Wissenskonsum, starren Hierarchien und festgelegten Inhalten lud sie ein zum Eintauchen, Abtauchen und Erleben. Akademisches Wissen traf auf künstlerisch-experimentelle und performative Forschungen, kognitive Zugänge auf sinnliche Erlebnisse, gewohnte Sehgewohnheiten auf alternative Perspektiven, um die Welt zu erfahren. Meditative Atemtechniken, immersive Performances, spontane Wissensimpulse, filmische, musikalische, trance- und traumartigen Erfahrungsreisen konnten je nach individuellem Interesse durch ein tiefes Eintauchen, zufälliges Treibenlassen oder kurzzeitiges Vorbeistreifen erlebt werden.
An wechselnden Orten zwischen dem FREIRAUM in Düsseldorf-Flingern, interdisziplinärer und kollaborativer Konzeptions- und Arbeitsort für die Künste und Wissenschaften, dem Probenstudio der Ben J. Riepe Kompanie nur wenige Häuser weiter, und Exkursionen in die umliegende Natur und Urbanität, zwischen Wald und Museum, Biotop und Bahnhof, Studio und Straße nahm das Ben J. Riepe Team und unterschiedliche Expert*innen die Besucher*innen mit auf eine transdisziplinäre Reise ins Ungewisse: zwischen Wissenschaft, Trance, Realität, Traum und Erfahrung.
Durchgängig geöffnet war ein Parcours fluiden Wissens, der im FREIRAUM und im Studio auf der Engelbertstraße in mehreren Räumen und Atmosphären zu unterschiedlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Inputs – mal live, mal als Video oder Podcast – einlud, die in einem individuellen Rundgang erkundet werden konnten. Dazu fand ein täglich wechselndes Angebot aus gemeinsamen Ausflügen, Workshops, Lesungen, Performances, Proben, Ausstellungsbesuchen und Konzerten statt.
Jeder Tag und das Gesamtprogramm der Summer School folgten dabei einer eigenen, komplex arrangierten Choreographie: Die verschiedenen Formate, Orte, Inputs und Sessions bauten aufeinander auf, bereiteten einander vor oder reagierten auf das Vorangegangene. In den so entstandenen Erfahrungsräumen waren die Besucher*innen dazu eingeladen, Zeitlichkeit individuell anders zu erleben und zu gestalten. Durch die vielschichtige und entschleunigte Auseinandersetzung mit den Fragestellungen unserer „neuen Welt“ konnten Ideen, Impulse und Konzepte von nachhaltiger „Erdenbewohnerkeit“ entstehen, die sich den normativen Mechanismen eines „höher, schneller, weiter“ bewusst widersetzen.
Künstlerische Leitung: Janine Blöß und Ben J. Riepe
Konzeptionsteam Summer School: Ann-Katrin Günzel, Florian Kuhlmann, Janine Blöß und Ben J. Riepe
Team Ben J. Riepe: Izaskun Abrego (Administration/Produktion), Nassrah-Alexia Denif (Management/Kommunikation), Jan Kollenbach (Projektleitung „Schule des Erlebens”), Jessica Prestipino (Projektleitung BJR Produktionen), Robert Schulz (Projektleitung FREIRAUM), Víctor Zapata (Choreographische & Produktionsassistenz)
Performer*innen: Aaron S. Davis, Eray Gülay, Jolinus Pape, Paula Pau, Sudeep Kumar Puthiyaparambath, Wendel Lima, Lujain Mustafa, Waithera Schreyeck, Igor Sousa, Leonie Türke
Technik: Philipp Zander
Video und Foto: Lisa Viezens
Stimmbildung, Gesang: Carolina Rüegg
Komposition: Gordon Kampe
Visuelle Kommunikation: dasbuero. Puder und Müller
Gefördert durch: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
10 Days of Training for a New World.
Von und mit: Alwin Lay (Künstler; Fotografie), Ann-Katrin Günzel (Kunstwissenschaftlerin & Autorin; Tagesbegleitung und Gespräch), Ben J. Riepe & Team (Künstlerische Leitung, Choreographie und Realisation), Cowbirds (Polyphoner Gesang; Konzert, Workshop und Late Night Session) Eray Gülay (Performance & Tarot), Felizitas Stilleke (Kuratorin & Dramaturgin; Late Night Session), Florian Kuhlmann (Künstler & Coder; Lesung Metamoderne & Psychedelic Dream Club), FREIRAUM, Gerald Hüther (Neurobiologe; Vortrag & Gespräch), Gordon Kampe (Komponist), Hanna Noh (Künstlerin; Videoinstallation, Input Cyber-Schamanismus), Isa Köhler (Co-Leitung internationale tanzmesse nrw; Input „Entschleunigendes Kuratieren“), Janine Blöß (Künstlerische Leitung; Sound-Walk), Jonas Hohnke (Künstler; Installation), Julia Stoschek Collection, Mala Kline (Choreographin; Traumklassen) Maren Butte (Theaterwissenschaft & Performance Studies Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Input), Markus Schrenk (Metaphysik & Sprachphilosophie Heinrich-Heine Universität; Input & Gespräch), Mischa Kuball (Künstler; Installation), Museum Schloss Moyland, Navtej Johar (Yogi; Yoga-Session & Meditation), Paula Pau (Performance; Atem-Workshop), Reut Shemesh (Choregraphin; performativer Input), Rob Voerman (Künstler; Installation), Stephan Brinkmann (Zeitgenössischer Tanz Folkwang Universität; Input), Sudeep Kumar Puthiyaparambath (Performer, Yogi; Yoga-Input) Susanne Ristow (Künstlerin; Input Kulturvirologie), Suzanne Josek (Yogini, Kunstvermittlerin & Musikwissenschaftlerin; Yoga-Input & Gespräch), Tanz Station – Barmer Bahnhof, Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, Thomas C. G. Bosch (Mikrobiologe Universität Kiel; Input & Gespräch), Timo Skrandies (Kunsthistoriker & Bildwissenschaftler Heinrich-Heine-Universität; Input, Gespräche) Tom Förderer (Sound-Künstler; Sound-Walk, DJ-Set, Schlafkonzerte) Tonia Fee Graß (Künstlerin; Installation), Ute Hörner (Medienkunst & Transmediale Räume, Kunsthochschule für Medien Köln; Input & Workshop), u. a
IMPULS – Hanna Noh: Healing Geography trough Cyber Shamanism – Live am 3 sep 2021
INPUT – Thomas C. G. Bosch: Der Mensch als Metaorganismus – bestimmt das Mikrobiom unser Selbst? – Live am 8 sep 2021
IMPULS – Isa Köhler: Don’t believe the hype! – Für ein entschleunigendes Kuratieren in den Darstellenden Künsten – Live am 5 sep 2021
INPUT – Maren Butte: Techno-Aisthesis. Fragments of a Media Cultural History of the Senses (and their Decolonization) – Live am 11 sep 2021
INPUT – Timo Skrandies: Was begegnet mir an der Grenze des Verfügbaren? – Live am 11 sep 2021
IMPULS und TALK – Markus Schrenk, Suzanne Josek: Innenwahrnehmung des Körpers als Kunst – Live am 5 sep 2021