CREATURE entstand 2020 in den Räumen der Galerie Kunst & Denker Contemporary, feierte während DC Open in Düsseldorf Premiere und war seither im Leerstand des Schauspielhauses Wuppertal mit Mitgliedern des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch (2021) – sowohl live als auch in einer Filmversion für tanz nrw – als Eröffnungsproduktion des neuen Goethe-Instituts in Krakau (2022), im Rahmen der internationalen tanzmesse nrw 2022 im Leerstand des Apollo-Hochhauses auf der Düsseldorfer Köningsallee und beim estnischen Festival SAAL Biennale in Tallinn (2023) zu erleben. CREATURE ist ein immersiver Parcours durch mehrere Räume für fortlaufende Besuchergruppen von 5-15 Personen, der jeweils passend auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst wird, und um wechselnde Künstler*innen, Stationen oder um mediale oder performative Elemente erweitert werden kann. Der Parcours entsteht so an jedem Ort neu, nimmt Räume ein und transformiert sie.

Inhaltlich thematisiert die Arbeit die Neu-Verortung des Menschen im Spannungsfeld zwischen Pandemie und Klima-Krise als ein Geschöpf unter vielen in einer Natur, als deren schöpferische Krone wir uns lange wähnten, und nähert sich Fragen an, die sich zurzeit wie ein roter Faden durch Ben J. Riepes Projekte ziehen: Welche neuen Allianzen braucht es in Zukunft –  zwischen künstlerischen Disziplinen, Kunst und Wissenschaft, zwischen sinnlichem und kognitiven Erfahren und somatischen Praktiken? Wie könnte daraus eine neue Haltung zu einer multiperspektivischen „Erdenbewohnerkeit“ jenseits eines rein anthropozentrischen Weltbilds erwachsen?  Welche Rolle spielen gegenseitige Fürsorge und Gemeinschaft?

Zwischen Ritual und multimedialer Raumbegehung, Performance und Installation, zwischen darstellender und bildender Kunst bewegt sich die Produktion CREATURE spielerisch und fluide zwischen Disziplinen, Medien und unterschiedlichen Möglichkeiten von Partizipation.

Besetzung Schauspielhaus Wuppertal:
Performance – Ben J. Riepe Team: Izaskun Abrego, Eray Gülay, Wendel Lima, Lujain Mustafa, Jolinus Pape, Paula Pau, Sudeep Kumar Puthiyaparambath, Waithera Schreyeck, Igor Sousa, Leonie Türke
Performance – Tanztheater Wuppertal Pina Bausch: Emma Barrowman, Dean Biosca, Gabriel Brito, Maria Giovanna Delle Donne, Taylor Drury, Alexander Lopez Guerra, Oleg Stepanov, Julian Stierle, Christopher Tandy, Tsai-Wei Tien
Videointerviews – Tanztheater Wuppertal Pina Bausch: Nayoung Kim, Nazareth Panadero, Héléna Pikon, Julie Shanahan, Julie Anne Stanzak, Michael Strecker
Choreographische Assistenz: Víctor Zapata
Videointerviews: Kurt Heuvens
Filmkonzept, Kamera, Schnitt: Nina Wesemann
Kamerassistenz: Linda Schefferski
Mischung: Max Walter
Grading: David Wesemann

Besetzung Goethe-Institut Krakau:
Performance: Izaskun Abrego Wojciech Furman, Wojciech Grudziński, Wojciech Kozak, Sudeep Kumar Puthiyaparambath, Alejandro Russo, Piotr Wach, Dominika Wiak, Dominik Wiecek
Choreographische Assistenz: Darwin Díaz
Social Media/Produktionsassitenz: Jolande Hörrmann

Besetzung tanzmesse nrw:
Performance: Izaskun Abrego, Alejandro Russo, Eray Gülay, Igor Sousa, Izaskun Abrego, Jolinus Pape, Leonie Türke, Luisa Fernanda Alfonso, Lujain Mustafa, Paula Pau, Sudeep Kumar Puthiyaparambath, Tyshea Suggs, Enrico Taubmann
Choreographische Assistenz: Darwin Díaz
Mitwirkende Performance: Charlotte Beckmann, Nataly Hernández Martínez, Paula Pedraza, Kim Stolz, Anna Shpak, Magia Rantinovitis, Yuliana
Mitwirkende Technik/Produktion: Felix Förster, Simon Olk, Ruben Lücke
Social Media: Jolande Hörrmann

Besetzung SAAL Biennaal Tallinn:
Performance: Izaskun Abrego, Eray Gülay, Wendel Lima, Jolinus Pape, Paula Pau, Sudeep Kumar Puthiyaparambath, Igor Sousa, Tyshea Suggs, Leonie Türke, Alejandro Pablo Núñez Russo, Dominika Wiak
Choreographische Assistenz: Darwin Díaz
Technik: Julius Kindermann

Die immersive Performance CREATURE entstand im Kontext der Probenarbeiten zur Produktion GESCHÖPFE und erlaubt einen Perspektivwechsel im White Cube. In der Premierenfassung für die räumlichen Begebenheiten der Galerie Kunst & Denker Contemporary erstreckte sich die Performance über vier Innen- und Außenräume (Hinterhof, Ausstellungsraum, Büro, Bibliothek).

GESCHÖPFE ist eine Produktion von Ben J. Riepe in Koproduktion mit dem tanzhaus nrw. Gefördert durch: Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Kunststiftung NRW, den Fonds Darstellende Künste und BTHVN 2020 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg Kreises.

Für tanz nrw 21 entstand Ben J. Riepes Arbeit „CREATURE“ in Kooperation mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch in einer neuen und – aufgrund der gegebenen Situation – virtuellen Fassung. Der im Schauspielhaus Wuppertal gefilmte Parcours aus Performance, Erinnerungssequenzen und Ritual wurde mit Tänzer*innen aus dem Ben J. Riepe Team und dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch neu erarbeitet. 

Die Version von CREATURE in Wuppertal wurde auf Einladung des Kulturbüros Wuppertal und in Kooperation mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch produziert.
Die Filmfassung CREATURE entstand mit Unterstützung von tanz nrw 21 und iDAS NRW.

Die von Version von CREATURE im Rahmen des Festivals SAAL Biennaal wurden gefördert vom Goethe-Institut Tallinn, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland.

„Mehr denn je denken wir alle gerade darüber nach, welche Gemeinschaften und neue Allianzen wir im Lichte dieser Krise bilden können und müssen, zwischen Künsten und Wissenschaften, zwischen Forschenden untereinander, nicht zuletzt zwischen Mensch und Natur. Deshalb ist die Frage, wie wir Gemeinschaft werden können, auch Ausgangspunkt der Suche, auf die wir uns in CREATURE gemeinsam mit dem Publikum machen wollen. Ich verwende hierfür den Begriff der audience responsibility, der über Partizipation noch hinausgeht, im Sinne einer Verantwortung, die wir alle füreinander und für die Gemeinschaft und das gemeinsame Projekt übernehmen.“ – Ben J. Riepe