Der letzte Schrei – 3. und 4. Edition
PACT Zollverein, Essen
18 apr 2015
18 apr 2015 PACT Zollverein, Essen
23+24 apr 2015 Generatorenhalle Viersen, Städtische Galerie im Park, Viersen. Im Rahmen von tanz nrw 15
Im Rahmen von tanz nrw 15 wird mit zwei raumspezifisch produzierten Editionen der Bühnenarbeit Der letzte Schrei ein umfassender Einblick in die Recherchearbeit gegeben. Das zyklische Werk Der letzte Schrei ist eine klingende, ornamentale Choreographie mit acht Tänzer*innen, in der der Raum befragt und die Grenzen zwischen den Genres immer wieder aufs Neue strapaziert werden. Dabei bezieht das umfassende choreographische Moment gleichsam Bewegung, Körper, Objekte und Klang mit ein.
Die dritte Edition von Der letzte Schrei folgt auf die zweite, die in der Kunsthalle Düsseldorf realisiert wurde. Die Erfahrung der andersartigen Dynamik des Schauens und Bewegens, die in den Räumen des White Cube gemacht wurden, gilt es zu bündeln und in der dritten Edition wieder zurück auf die Bühne zu transferieren.
Die vierte Edition kommt als eigens für die Viersener Generatorenhalle zugeschnittene Arbeit zur Aufführung. Die im Frühjahr 2015 begonnene intensive Beschäftigung mit verschiedenen Körpererscheinungen und ihrer Objekthaftigkeit sowie mit dem erweiterten Spektrum von Körperbildern und damit verknüpften ästhetischen Stimmungen findet nun in dieser vierten Version eine Weiterführung und intensivierte Befragung. Nach den bisherigen Realisierungen im Düsseldorfer Schauspielhaus/Central, in der Kunsthalle Düsseldorf und im PACT Zollverein in Essen als Bühnen- sowie Museumsversion wird nun die Generatorenhalle in Viersen bespielt. Sowohl der Spielort, ein eindrucksvoller, großer Raum im Jugendstilgebäude, der weder Theater noch White Cube ist, als auch das unbestuhlte, freie Setting geben dem Publikum die Möglichkeit, zwischen Nähe und Distanz selbst zu wählen. Dennoch handelt es sich explizit um eine durchgehende Dramaturgie und nicht um eine performative Installation. Zusätzlich zum Setting spielt die Lichtsituation eine signifikante Rolle. Durch die großen Glasfenster der Generatorenhalle dringt natürliches Licht. Im Verlauf des Abend wechselt die Lichtstimmung, die in der Dämmerung ihren Höhepunkt erfährt, in dem Moment, in dem der Raum von gold-gelben Lichtstrahlen durchflutet wird, bis am Ende nur mehr die eingeschaltete Straßenbeleuchtung die einzige Lichtquelle liefert. Dieser Ort, der sich keiner klaren Funktion zuordnen lässt, wird somit zu einem zentralen Mitspielenden in der Kreation eines Tableaus aus Körperobjekten.
Eine additive Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park in Viersen mit einer installativen Fassung in Form photographischer und installativer Arbeiten verdeutlicht die signifikante Prozessualität sowie die zentrale, (genre-)grenzenüberschreitende Arbeitsweise.
Regie, Choreographie: Ben J. Riepe
Mit: Lenah Flaig, Simon Hartmann, Jbid Hatschaduryan, Rosabel Huguet, Sudeep Kumar Puthiyaparambath, Daniel Ernesto Müller Torres, Kathrina Wilke, Danilo Tesi
Komposition: Timo Kreuser
Kostüme: Anna Kleihues, Ben J. Riepe
Technische Leitung: Dimitar Evtimov
Gäste: Tanja Berg, Flora Ersig, Kyungwoo Kwon, Fang Yun Lo
Fotos: Ursula Kaufmann
Der letzte Schrei ist eine Produktion von Ben J. Riepe zum 25-jährigen Jubiläum der Kunststiftung NRW, koproduziert von PACT Zollverein, Essen, in Kooperation mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, das Kulturamt der Landeshaupstadt Düsseldorf sowie der Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse Düsseldorf. Unterstützt vom Goethe-Institut/Max Mueller Bhavan. Die 4. Edition von Der letzte Schrei ist eine Kooperation mit der Kulturabteilung der Stadt Viersen im Rahmen von tanz nrw 15.